Anlässlich eines Ausbruchs der Beulenpest in dem Südtiroler Ort Sterzing schrieb Paracelsus 1534 eine kleine Abhandlung zu Symptomen und Behandlung der Seuche. Ohne die Leser mit viel theoretischem „Geschwätz“ – wie er schreibt – belasten zu wollen, war es sein Wunsch eine praktische und verständliche Anleitung zur Kur zu geben. Je nach Stadium und Symptomen der Krankheit empfiehlt er verschiedene Tränke aus einem reichen Schatz an Kräutern, Wurzeln – gerne auf Grundlage von Branntwein und Rosenessig. Auch getrocknete Kröten, Flusskrebse und Behandlungen mit Saphiren und Kristallen gehören zu seinem Repertoire. Verschiedenen Personengruppen empfiehlt er zu speziellen Mondstellungen zur Vorsicht.
In dieser Schrift verschont er seine Leser mit seinen Theorien zu Ursprung und Verbreitung der Seuche. Diese hatte er bereits ausführlich schon vorher in anderen – ebenfalls nicht veröffentlichten Pestschriften dargelegt.
In diesen kann der Leser verfolgen, wie Paracelsus schreibend seine Gedanken entwickelt. Im Detail variieren seine Ideen. Im Kern ist Paracelsus jedoch davon überzeugt, dass der Menschen Neid, Hass und Missgunst zum Himmel aufsteigen, dort von Planeten wie dem Mars aufgenommen und als Pest wieder zu den Menschen zurückgeschossen werden. Die Menschen verursachen die Seuche also indirekt selbst. Die Pest ist eine kollektive Strafe, die vom Himmel schießt und – wie der Hagel – manche Menschen trifft und manche nicht, unabhängig von der individuellen Lebensführung. Am Ende ist es natürlich Gott, der die Dinge so eingerichtet hat, der in seiner Barmherzigkeit aber auch die Arzneien dagegen bereitstellt.
Demnächst wird auf dieser Webseite eine ausführliche Inhaltsangabe der paracelsischen Pestschriften erscheinen.
Paracelsus zur Pest